Wie Kriege entstehen

Krieg entsteht nicht, weil jemand sagte, es gibt Krieg.
Krieg entsteht, weil Menschen bereit sind zu töten für eine Ideologie, die oft nicht mal ihre eigene ist.

 

Jeder Mensch wird auf einem (vor)bestimmten Teil der Erde geboren. Dort lernt er die Kultur der Mitmenschen und der Umgebung kennen, lernt die Sprache, in der sich die Menschen verständigen. Er lernt, welche Regeln er befolgen muss und auch welche Traditionen gepflegt werden, auch speziell in seiner Familie. Mit dem Erlernen der Sprache wird ihm beigebracht, dass er in einem Land geboren wurde, welches bei der „Entstehung“ einen bestimmten Namen bekommen hat und dass es außer seinem Land noch viele andere Länder gibt, die unterschiedliche Namen haben. Die Erdkugel, ursprünglich aufgeteilt durch Wasser in nur Kontinente, von Menschen aufgeteilt in viele Länder.

Länder sind nicht auf natürliche Art entstanden. Das war nicht der Schöpfungsplan. Menschen, die auf die Anführer ihrer Gruppierungen gehört haben, sich für ihre Ideologie eingesetzt haben, sind der ego- , macht- und größenwahngesteuerten Gier des Anführers gefolgt. Diese Anführer haben eine Vision vom EIGENEN Land gehabt. Um Grenzen zu setzen, ging der Weg nur über viele Leichen. Es gibt viele Kriege, in denen Männer gezwungen waren, auch ungewollt am Krieg teilzunehmen.

Meine Mutter ist 1939 in Schlesien geboren, im damaligen Deutschland. Nach dem Kriegsende wurden diese Gebiete polonisiert, so dass meine Großeltern auf die deutsche Staatsangehörigkeit verzichten und die polnische annehmen mussten. Meine Mutter hatte damals drei Schwestern und einen Bruder gehabt. Der einzige Bruder wurde durch den Volkssturm gezwungen, in den Krieg zu ziehen. Dort wurde er mit 17 Jahren erschossen. Es gab viele Männer jeden Alters, die die Familien verlassen mussten…um nie wieder nach Hause zurückzukehren. Für meine Mutter und für mich habe ich online recherchiert und herausfinden können, wann und wo ihr einziger Bruder erschossenen wurde.

Viele Menschen empfinden Stolz auf Land ihrer Geburt und sagen: „Es ist MEIN LAND!“. Jeder von uns lebt in einem Land, das durch viel Tod, Traumata, Drama, Traurigkeit, Trennung, Einsamkeit, Krankheiten, Behinderungen, Hoffnungslosigkeit, Verleumdung, Verluste jeglicher Art entstanden ist. Das alles verbirgt sich hinter den Zahlen gefallener Soldaten und Zivilisten. Deshalb…

In meiner inneren Welt existieren keine Grenzen, keine Länder. Die unterschiedlichen Hautfarben der Menschen zeigen mir nur, dass diese Menschen in einer anderen geographischen Breite geboren worden sind. Der Planet bleibt weiter derselbe. Der Planet, auf dem auch ich lebe.

Die Erde gehört keinem Menschen, sie ist Gottes Werk. Dementsprechend sehe ich mich als Erdenbewohnerin, ohne Zugehörigkeit zu einem durch Krieg, Tod und viel Leid entstandenen Land.

Ist eine Welt ohne Kriege möglich? Definitiv ja! Jedoch muss sich dafür das Bewusstsein der Menschheit erhöhen. Angefangen damit, unseren Kinder in den Schulen die Menschenwerte zu vermitteln, die aus dem Herzen kommen und ihnen zu erlauben, sich selbst zu entwickeln. Stattdessen, besteht das Bildungssystem aus einem Programm, das nicht den Schülern dienlich ist, sondern durch welches sie auf das nächste – durch die Menschen an der „Macht“ entwickeltes – System vorbereitet werden sollen.  Bei den Erwachsenen müssten die Traumata und unterdrückten Emotionen geheilt werden. Innerlich geheilte Menschen öffnen eine geheilte Welt ihren Kindern. Heilung geschieht an der Ursache und nicht an der Auswirkung.